Sprint-Weltmeisterin Alexandra Engen und
der Schweizer Sprint-Meister Thomas Litscher haben beim 27.
Internationalen MTB-Frühjahrsklassiker in Münsingen den Centurion
Sprint gewonnen. Markus Kaufmann gewann zum fünften Mal in Folge den
Alb-Gold Frühjahrs-Marathon, bei den Damen war Katrin Schwing zum
ersten Mal erfolgreich.
Ganz glatt lief es für Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) nicht,
doch am Ende setzte sich die Schwedin souverän gegen ihre
Konkurrentinnen durch. Im Finale erwischte Alexandra Engen keinen guten
Start und musste sich erst von der vierten Positon nach vorne arbeiten.
Doch die Sprint-Qualitäten der 25-Jährigen sind beeindruckend.
Scheinbar spielend passierte sie ihre Konkurrentinnen und als dann auch
noch die Deutsche Vizemeisterin im Sprint, Veronika Brüchle
(Niederstaufen) einen Kettendefekt erlitt, geriet Engen nicht mehr in
Gefahr.
„Ich musste schon ein bissle Gas geben“, grinste Engen. „Das hier ist
eine super Vorbereitung auf die Sprint-Saison, da kann wieder richtig
in den Sprint-Modus kommen“, erklärte Engen, die zum fünften Mal in
Folge in Münsingen den Centurion-Sprint gewinnen konnte. Nadine Rieder
(Topeak-Ergon) aus Sonthofen, die am Start als Schnellste weg gekommen
war, konnte die Stärke von Engen neidlos anerkennen. „Ich dachte, sie
kommt schon früher vorbei, Alex ist als Taktikerin bekannt. Mein Start
war perfekt, das war der Schlüssel für den zweiten Platz“, sagte eine
zufriedene Nadine Rieder. Die Junioren-WM-Dritte Lena Putz (XXL
Solutions) eroberte den dritten Platz auf dem Podest vor Juniorin Anika
Buhl und Lena Wehrle (beide Lexware-Rothaus).
Litscher auf die Distanz
der Stärkste
Bei den Herren schien Thomas Litscher (Schweiz) im Viertel- und
Halbfinale Kräfte zu sparen, doch der Multivan-Merida-Biker wehrte ab.
„Ganz ehrlich, ich habe mich nicht so frisch gefühlt. Man hat es immer
am Start gesehen, ich bin nicht gut weg gekommen, aber auf die Länge
bin ich halt stärker“, erklärte Multivan-Merida-Biker Litscher. Im
Finale eroberte er, trotz dem angesprochenen schlechten Start, schnell
die Führungsposition und gab sie nicht mehr ab. Der Deutsche
Sprint-Meister Simon Gegenheimer (Ultrasports-Rose) aus Remchingen
jagte Litscher hinterher, konnte ihn aber nicht gefährden. „Für mich
passt der zweite Platz schon. Ich habe mich ja erst kurzfristig zum
Start gemeldet. Die Spritzigkeit am Start hat mir gefehlt“, erklärte
Gegenheimer.
„Es ist schön den Sprint zu gewinnen. Jetzt muss ich morgen nichts mehr
leisten“, grinste Litscher, worauf sein Team-Manager Fabian Aust neben
ihm prompt im Scherz protestierte. Martin Gluth wurde Dritter. Zum
dritten Mal in Münsingen. Der Lexware-Rothaus-Fahrer aus Helmbrechts
war deshalb auch „nicht hundert Prozent zufrieden“. Er habe den Start
verhauen, meinte er. „Warum weiß ich nicht. Dann ist noch einer vor
eine Welle gefahren, so war nicht mehr drin“, meinte Gluth.
Er kam zwar noch an Gegenheimer heran, doch Vorbeifahren sei nicht mehr
drin gewesen. Marco Schätzing (Jena) wurde Vierter vor Andy Eyring
(Münnerstadt), der durch einen Rutscher seine Chancen einbüßte und dem
Schweden Axel Lindh.
Alb-Gold
Frühjahrsmarathon: Ein Rutscher von Genze bringt die Entscheidung
Markus Kaufmann weiß wie man den 45 Kilometern langen Alb-Gold
Frühjahrsmarathon gewinnt. Zum fünften Mal in Folge stand er ganz oben.
Gleiches Muster wie jedes Jahr? „Nein gar nicht“, schüttelte der
Deutsche Meister von Centurion-Vaude den Kopf. Der Meckenbeurener
erzählte, dass er Anfang der Woche noch Fieber hatte und erst am
Donnerstag wieder aufs Rad gesessen sei. „Letzten Endes war es die
Streckenkenntnis“, meinte er. Und der für ihn glückliche Umstand, dass
zwei Kilometer vor dem Ziel, sein Teamkollege Hannes Genze
(Sindelfingen) an zweiter Position liegend, im Matsch kurz weg
rutschte, aus dem Gleichgewicht kam und Konkurrent Torsten Marx quasi
umwarf. „Ich habe die anderen kurz blockiert, so dass Markus fünf
Sekunden Vorsprung hatte. Der hat dann durchgezogen“, erzählte Genze.
„Torsten war heute, glaube ich, der Stärkste“, meinte Markus Kaufmann
zum glücklich Ausgang für ihn. Marx versuchte sich in der Verfolgung
und die Centurion-Fahrer Genze und Daniel Geismayr konnten auf einen
Moment warten, in dem sie am Black-Task-Fahrer vorbeigehen konnte. So
blieb für Marx, 12,6 Sekunden hinter Kaufmann (1:28:59 Stunden), Genze
(+0:03) und Geismayr (+0:08) nur Rang vier. „Ärgerlich. Ob es gegen
Markus gereicht hätte, weiß ich nicht, aber ich bin schon gut drauf“,
meinte Marx. Kaufmann war es allerdings gewesen, der mit einer
Tempoverschärfung am ersten langen Anstieg eine fünfköpfige
Spitzengruppe zustande brachte, zu der auch noch Marx’ Teamkollege
Florian Willibold gehörte.
Bei den Damen war Katrin Schwing (Mosbach) erfolgreich. Die
Trek-Fahrerin war gemeinsam mit Ann-Katrin Hellstern (BQ Cycling Team)
an der Spitze. „Das wäre ein schöner Battle geworden“, meinte die
Freiburgerin im Ziel. Sie benutzte den Konjunktiv, weil sie nach etwa
der Hälfte der Distanz einen Hinterrad-Defekt hatte und so am Ende nur
Sechste werden konnte. „Schade, wir haben so schön gefightet“, meinte
Katrin Schwing, die danach alleine ihre Bahnen zog und in 1:47:50
Stunden mit 2:30 Minuten Vorsprung auf Kristina Weber (Sinzing) und
3:04 Minuten vor Almut Grieb (Althengstett) gewann.
Mehr Informationen unter: www.mtb-cup.de
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