Zum
bereits 21. Mal hat die Deutsche Meisterschaft im Downhill
stattgefunden und bereits zum sechsten Mal wurden die Titelkämpfe in
Bad Wildbad im Schwarzwald ausgetragen. Nach einem spannenden Rennen
konnten sich Harriet Rücknagel und Marcus Klausmann durchsetzen und
sicherten sich den begehrten Titel.
Etwa
450 Teilnehmer aus 13 Nationen haben am Rennen des iXS German Downhill
Cups teilgenommen, auf einer Strecke, die wohl zu den schwierigsten in
Deutschland gehört. Im Rahmen des iXS German Downhill Cup wurden neben der Wertung zur Serie auch unter den Fahrern mit deutscher Lizenz die Deutschen Meister 2013 ausgefahren.
Am Freitag ging es mit einem Track Walk los, bei dem die Teilnehmer die
Strecke im Vorfeld zu Fuß inspizieren konnten. Es bot sich das Bild
eines echt harten Kurses mit felsigem Untergrund, der auch durch
Wurzelpassagen und Highspeed-Sektionen komplettiert wurde.
Auch wenn die topographischen Daten mit 2,1 Kilometern Länge und 250
Höhenmetern nicht unbedingt extrem wirken, ist die Strecke wohl
einzigartig in Deutschland und ihr Anspruch wird einer Deutschen
Meisterschaft absolut gerecht. Nach der Streckenbesichtigung ging es
zum Freien Training über.
Foto: © Thomas Dietze
Beim Seeding Run am Samstag konnten die Teilnehmer zum erstenmal ihre
Fähigkeiten unter Beweis stellen. In der Elite Women Klasse fuhr
Harriet Rücknagel (GER - RAD-ART) Bestzeit. In der Elite Men Kategorie
setzte ebenfalls der Deutsche Meister von 2012 ein erstes Zeichen und
sicherte sich mit 3:15.268 Minuten die schnellste Zeit. Dicht auf den
Fersen folgten zwei weitere ehemalige Titelinhaber, mit Benny Strasser
(GER - Bikeunit Double Distribution) Marcus Klausmann (GER - Ghost
Factory Racing).
Zum Finale am Sonntag herrschte wiederum perfektes Wetter mit
Sonnenschein und warmen Temperaturen, so dass auch viele Zuschauer den
Weg an die Rennstrecle gefunden hatten. Ab dem Mittag gingen die
nichtlizenzierten Klassen auf den Kurs bis dann in der Masters
Kategorie der erste Titel des Deutschen Meisters vergeben wurde. Als
erster war Marco Beba (GER - Propain Factory Racing) an der Reihe und
konnte es sich gleich mit einer ziemlich guten Zeit im Red Bull Hot
Seat bequem machen. Erst Markus Höhns (GER) unterbot seine Zeit. Die
großen Favoriten kamen allerdings erst noch, doch irgendwie schien es
keinem zu gelingen unter der Vorgabe von Höhns zu bleiben. Der Deutsche
Meister von 2012 Fabian Arzberger (GER - RidingStyle) blieb lange
überfällig und noch vor ihm kam der als Letztes gestartete Nino Antic
(CRO - Giant) über die Ziellinie. Der für Kroatien startende und
4-malige Kroatische Meister konnte damit das Rennen für sich
entscheiden, aber Deutscher Meister der Masters Klasse ist Markus
Höhns.
Die Junioren Fahrer (U19) erhielten aufgrund der DM diesmal eine eigene
Klasse, da auch hier ein Meister gekürt werden sollte. Als Erster ging
der Local Joshua Barth (GER - Solid Team Bad Wildbad) auf die Strecke
und legte schon mal eine erste Richtzeit vor. Seine 3:27.638 Minuten
hätten am Vortag 5 Sekunden Vorsprung in seiner Klasse und einen
siebten Platz in der Elite Men Klasse bedeutet. Damit war wohl er
derjenige, den es für die nachfolgenden knapp 30 Fahrer seiner Klasse
zu schlagen galt. Irgendwie schien er sich im Hot Seat so fest zu
halten, dass keiner auch nur annähernd an die Zeit heran kam. Alle
trauten es am Ende nur noch Ferdinand Brunold (GER - Bergamont) zu, der
aber das Ziel nicht erreichte. Somit ist Joshua Barth der Inhaber des
Deutschen Meistertrikots 2013. Vizejuniorenmeister wurde Siegfried
Zellner (GER - Mauna Loa DH Pro Racing).
Die U17 Klasse entschied ein Fahrer für sich, der wohl hierzulande noch
nie aufgefallen war. Silas Grandy (GER - Moto Club Faro) lebt in
Portugal, hat aber eine deutsche Nationalität und wird somit den
Meistertitel mit in seine Heimat nehmen. Vielleicht lag es einfach an
den heißen Temperaturen, mit denen er etwas besser zu Recht kam als
seine Konkurrenten.
Auch wenn in der Klasse der Elite Women eigentlich alle mit der
erneuten Titelverteidigung von Harriet Rücknagel gerechnet haben, so
musste sie doch erst einmal einen sauberen Lauf herunter bringen. Kim
Schwemmer (GER - Herobikes Combat Unit), die als Drittletzte auf den
Kurs ging, legte eine Zeit vor, die schon über zwei Sekunden schneller
als Rücknagels Zeit des Seeding Runs war. Alle Augen waren nun auf die
letzten Meter der Strecke im Kurpark gerichtet, aber die noch fehlende
Nicole Beege (GER - Liteville) blieb aus und schon kam die Deutsche
Meisterin 2012 eingebogen. Sie überquerte die Ziellinie und die Uhr
blieb für sie bei 4:08.603 Minuten stehen. Damit konnte sie einen
Vorsprung von nur 8 Zehntelsekunden rausfahren, was ihr aber natürlich
reichte und somit heißt die Deutsche Meisterin erneut Harriet
Rücknagel. Kim Schwemmer wurde also Zweite und auf dem dritten Platz
lag Sandra Rübesam (GER - Propain Bikes).
In der Elite Men Klasse legte die erste ernstzunehmende Zeit Christian
Textor (GER - Team Bulls) vor. Mit 3:20.785 Minuten war aber auch klar,
dass dies nicht ganz zum Sieg reichen würde und schließlich waren noch
über 30 Fahrer nicht im Ziel. Aber irgendwie forderte die selektive
Strecke ihren Tribut, viele Fahrer kamen gar nicht an oder waren weit
abgeschlagen. Auch die ganz großen Favoriten waren betroffen.
Beispielsweise musste sich Guido Tschugg (GER - Ghost Factory) mit dem
103. Platz geschlagen geben. Auch Andres Sieber (GER - Radon Factory),
der zumindest schon öfters auf dem Podest bei der DM stand, erreichte
aufgrund eines platten Reifens nur den 75. Rang. Nun konnten eigentlich
nur noch Marcus Klausmann, Benny Strasser und Johannes Fischbach etwas
dagegen setzen. Und natürlich ist auf Klausmann verlass. Als
drittletzter Fahrer war er auf dem Kurs und schon als er im Kurpark von
der Lautstärke der vielen Zuschauer angekündigt wurde war klar, es
würde eine extrem schnelle Zeit. Ganze fünf Sekunden Vorsprung und
3:15.275 min zeigte die Anzeigetafel für den Rekordmeister an. Nun war
Benny Strasser an der Reihe, der immerhin auf dieser Strecke 2011
Deutscher Meister wurde, aber er musste sich nach einem Sturz auch weit
über dem hundertsten Platz einreihen. Also war es nur noch Fischbach,
der am Ergebnis etwas ändern konnte. Als er die letzten Meter Richtung
Ziellinie vor sich hatte, konnte keiner sagen, ob dies reichen würde.
Er überquerte die Linie, die Uhr blieb stehen, ein Plus leuchtete vor
der Zahl 0,31 auf, was so viel hieß wie, Klausmann ist mit 3
Zehntelsekunden Vorsprung nun zum 13. Mal Deutscher Meister der Klasse
Elite Men. Fischbach darf sich Vizemeister nennen und Textor
komplettiert das Podest als Drittplatzierter. Klausmann führt
damit nun auch die Gesamtwertung im iXS German Downhill Cup an, gefolgt
von Fischbach und Strasser.
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