7. März
2013
Der Radtourismus ist weiter auf der Erfolgsspur: Das belegen die
steigende Zahl der vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC)
klassifizierten Radfernwege und fahrradfreundlichen Gastbetriebe sowie
die Zuwachsraten bei der Buchung von Radreisen. Dies gab der ADFC heute
auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin im Rahmen einer
Pressekonferenz zur Vorstellung der Radreiseanalyse 2013 bekannt.
Insgesamt gibt es jetzt 46 ADFC-Qualitätsradrouten, allein in den
ersten Monaten des Jahres 2013 kamen fünf neue hinzu. Die Zahl der
fahrradfreundlichen Bett+Bike-Betriebe stieg auf 5.400 an. Veranstalter
von Radreisen hatten im Jahr 2012 zum Teil zweistellige Zuwachsraten zu
verzeichnen.
„Der Radtourismus wächst weiter und die Kunden erwarten hohe Qualität,
sowohl was die Radrouten als auch was die Unterkünfte betrifft“, sagt
Raimund Jennert, stellvertretender ADFC-Bundesvorsitzender. Deshalb
hätten viele Routenbetreiber und Gastbetriebe die Bedeutung der
verlässlichen ADFC-Auszeichnungen erkannt.
Bei der Förderung durch die deutsche Politik gibt es laut Jennert aber
noch Nachholbedarf. Während zum Beispiel Frankreich mit zentraler
Steuerung der touristischen Aktivitäten deutlich an Attraktivität und
Gästen gewinne, sei in Deutschland der Tourismus Ländersache.
„Einige Bundesländer wie Sachsen und Sachsen-Anhalt haben die Zeichen
der Zeit nicht erkannt, investieren viel zu wenig in den Radtourismus
und drohen von der Entwicklung abgehängt zu werden“, so Jennert. Dabei
spielt der Tourismus gerade in den überwiegend ländlich geprägten
Gebieten, die bei Radtouristen besonders beliebt sind, eine besonders
große Rolle, denn Radtourismus bringt Wertschöpfung in wirtschaftlich
ansonsten schwächere Regionen.
„Der Bund muss hier eine koordinierende Rolle einnehmen und Maßnahmen
anschieben, um den Radtourismus in Deutschland weiter nach vorn zu
bringen, sonst ist die Führungsrolle Deutschlands im Radtourismus bald
verspielt,“ so Raimund Jennert. Ein gutes Beispiel für die Rolle des
Ideengebers, die der Bund einnehmen könne, sei das Projekt D-Route 3,
mit dem eine Strecke des deutschlandweiten Radfernwegenetzes
beispielhaft ausgebaut wurde.
„Das Ausland buhlt um deutsche Radtouristen“, so Jennert. Luxemburg und
Niederösterreich nutzen ebenfalls die Bett+Bike-Kriterien und
Radfernwege in Österreich und Dänemark wurden als Qualitätsradrouten
des ADFC ausgezeichnet. Deutschland dürfe sich deshalb nicht auf seinen
Lorbeeren ausruhen.
Die Ergebnisse der ADFC-Radreiseanalyse finden Sie unter
www.adfc.de/radreiseanalyse
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